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Kinder aus dem SOS-Kinderdorf in Karthoum (Sudan) evakuiert.
Kämpfe gefährden Zivilbevölkerung

Kinder im Sudan evakuiert

Aufgrund von Gefechten in unmittelbarer Nähe wurde am vergangenen Montag das SOS-Kinderdorf in Sudans Hauptstadt Khartum evakuiert.

Insgesamt wurden 92 Personen aus der Gefahrenzone geholt: 68 Kinder sowie Mitarbeitende, der Dorfleiter und seine Familie. "Alle sind in Sicherheit", bestätigte Mubarak Abdelrahman, Leiter der SOS-Kinderdörfer im Sudan, telefonisch.

Seit Monaten hatten die Spannungen zwischen der Militärregierung und der paramilitärischen Gruppierung "Rapid Support Forces" (RSF) zugenommen. Das Militär hatte sich vor anderthalb Jahren an die Macht geputscht und zugesagt, sich für eine freie Regierung einzusetzen. Bis heute gibt es jedoch kein Übergangsabkommen. Am Samstag, 15. April, sind die Auseinandersetzungen schliesslich eskaliert. Es kam zu schweren Gefechten, 100 Menschen sind getötet und weit über 1'000 verletzt worden. Die Krankenhäuser in Khartum sind völlig überlastet. Vielen der Kliniken fehlt es an medizinischem Material wie Blutkonserven und Transfusionszubehör. Die meisten Geschäfte sind geschlossen und immer wieder kommt es zu Stromausfällen.

Gefechte und Luftangriffe

Auch die Familien im SOS-Kinderdorf Khartum befanden sich am Wochenende in grosser Gefahr. "Unsere Einrichtung liegt in unmittelbarer Nähe des RSF-Basislagers", sagt Abdelrahman. "Mit Beginn der Gefechte riegelte die RSF das gesamte Gelände ab, einschließlich des SOS-Kinderdorfs. Zwar gab es keinerlei Feindseligkeiten gegenüber den Kindern und Mitarbeitenden, aber wir waren trotzdem in grosser Sorge, da das Militär aus der Luft angriff. Das Kinderdorf hätte leicht getroffen werden können", sagt Abdelrahman.

Familien wurden in sichere Viertel gebracht

Als sich dann am Montag die Information verdichtet habe, dass eine sichere Evakuierung möglich sei, habe man sofort gehandelt. Abdelrahman sagt: "Wir mieteten Wohnungen in sicheren Vierteln an und brachten die Kinderdorf-Familien mit Bussen dorthin." Aktuell seien Mitarbeitende damit beschäftigt, Lebensmittel und dringend benötigte Güter zu besorgen. Abdelrahman sagt: "Die Situation im Land ist sehr instabil. Es ist völlig unklar, wie es weitergeht."



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