Am vergangenen Montag besuchte sie deshalb das Kinderschutzzentrum im Hauptbahnhof Wien, welches von SOS-Kinderdorf für Kinder auf der Flucht eingerichtet wurde.
Das Zentrum steht Familien auf der Flucht und Durchreise jeden Tag von 12 – 19 Uhr zur Verfügung und dient dazu, Mädchen und Buben einen sicheren Rückzugsort zu geben. Viele sind seit Tagen auf der Flucht, versteckten sich in Schutzbunkern und waren stunden- und tagelang in Bussen und Zügen unterwegs. «Man merkt, dass viele Kinder traumatisiert sind, das zeigen auch die Zeichnungen, die die Kinder hiergelassen haben. Hier im Kinderschutzzentrum finden sie einen Ort der Ruhe und haben Zeit, um durchzuschnaufen und aufzutanken», so die Schirmherrin, welche sich sehr beeindruckt zeigte vom Projekt.
Sicherheit und Ruhe sind das Wichtigste
Die Kinderschutzzone befindet sich in den Räumlichkeiten der Caritas Wien, welche den ankommenden Menschen kostenlose Verpflegung anbietet. So haben die Mütter die Möglichkeit, in Ruhe etwas zu essen, sich zu sammeln und ihre Kinder gut betreut zu wissen. Wichtig ist auch, dass sie hier in einer geschützten Zone sind, wo auch ihr weniges Hab und Gut in Sicherheit ist. «Eine Ukrainerin, welche selbst als freiwillige Dolmetscherin im Zentrum mithilft, hat mir erzählt, dass schon einigen Familien auf der Flucht das Gepäck gestohlen wurde», erzählt I.D. Tatjana von Lattorff sichtlich geschockt. «Die Frauen und ihre Kinder sind starkem Stress ausgesetzt, mir hat darum vor allem die ruhige, sichere und friedliche Atmosphäre im Tageszentrum sehr gefallen», so die siebenfache Mutter weiter. «Hier können die Mädchen und Buben einen Moment einfach wieder Kind sein und spielen». Während manche Kinder den gemütlichen Bereich nutzen, um sich zurückzuziehen, leben andere ihren Bewegungsdrang aus und tollen herum. Es warten vielfältige Spiele für jedes Alter, Mal- und Bastelutensilien und eine Kuschelecke auf die Kinder. Im Spiel verarbeiten sie die herausfordernde Situation, in der sie sich gerade befinden.
Umfassende Unterstützung durch SOS-Kinderdorf
Unterstützt wird SOS-Kinderdorf von freiwilligen Helferinnen und Helfern, einige davon selber aus der Ukraine. Die Auslastung des Tageszentrums ist ganz unterschiedlich, manchmal sind eine Handvoll Kinder dort, manchmal bis zu 25 gleichzeitig. Viele Familien sind auf der Durchreise zu Bekannten und reisen nach wenigen Stunden oder Tagen weiter, einige bis nach Spanien oder Frankreich. Weitere bleiben in Österreich, rund 100 Kinder und ihre Betreuungspersonen wurden in den verschiedenen Einrichtungen von SOS-Kinderdorf Österreich aufgenommen, die Aufnahme weiterer Kinder und Familien ist bereits in Vorbereitung. Nebst der Hilfe in Österreich versorgt SOS-Kinderdorf 60'000 Menschen in den Grenzgebieten der Ukraine mit dem Nötigsten und betreut über 500 geflüchtete, alleinstehende Kinder in den SOS-Kinderdörfern in Bulgarien, Rumänien und Tschechien mit psychologischer Unterstützung durch die SOS-Traumexperten.
Dank der Hilfsbereitschaft unzähliger Spenderinnen und Spender auch aus Liechtenstein ist es SOS-Kinderdorf möglich, auch in dieser Situation rasch und mit den eigenen Mitarbeitenden vor Ort zu reagieren. „Es ist wichtig, Kinder in solchen Krisen-Situationen zu entlasten. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und unzähligen freiwilligen Helferinnen dafür,wie schnell und professionell sie alles dafür tun, diesen Mädchen und Buben ein Stück ihrer Kindheit zurückzugeben“, so die sichtlich gerührte Schirmherrin.