Denn die Ukraine ist die Kornkammer der Welt: Zusammen mit Russland liefert sie ein Drittel des Getreides für die Weltbevölkerung. Viele afrikanische Staaten sind von den Importen abhängig und könnten einen Ausfall oder Rückgang der Lieferungen selbst auf lange Sicht nicht ausgleichen.
Ein möglicher Lösungsansatz für dieses enorme globale Problem ist die Stärkung der Landwirte in den betroffenen Ländern. In 200 Programmen in ganz Afrika fördern die SOS-Kinderdörfer Familien, häufig Kleinbauern – zum Beispiel in Äthiopien und Kenia. Die Eckpfeiler der SOS-Familienhilfe sind: Grundbedürfnisse sichern, Schulbildung für die Kinder, Netzwerke schaffen und Hilfe zur Selbsthilfe.
Der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Sanktionen werden weltweit massive wirtschaftliche und soziale Konsequenzen nach sich ziehen. Besonders wird es den globalen Süden und Afrika treffen, da die Ukraine und Russland zu den wichtigsten Weizenexporteuren der Welt zählen. Die SOS-Kinderdörfer rechnen mit einem stark ansteigenden Bedarf an alternativer Betreuung für Kinder und an Unterstützung von Familien in existenzieller Not.
Bereits die Corona-Pandemie hat zu einem extremen Anstieg von Hunger geführt und die besonders betroffenen Länder in ihren Anstrengungen für ihre wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung oder Stabilisierung um Jahre zurückgeworfen. Die ärmsten Länder dieser Welt werden mit erheblichen Preissteigerungen zu kämpfen haben. Die Nahrungsmittelknappheit könnte sich auch auf die Fähigkeit vieler Hilfsorganisationen auswirken, Nahrungsmittelhilfe zu leisten. Die SOS-Kinderdörfer helfen in genau diesen Ländern mit Programmen zur Familienstärkung und mit Kinder- und Jugendhilfe für die vulnerabelsten Gruppen.